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MEDIJU

Medikamente in der Kinder- und Jugendhilfe

Das Bundesforum führt gemeinsam mit der Universität Hildesheim das Projekt “MEDIJU – Medikamente in der Kinder- und Jugendhilfe” durch. Das Projekt wird von April 2024 bis März 2026 von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. gefördert.

1. Warum ein Projekt zu Medikamenten in der Kinder- und Jugendhilfe?

Die Medikation von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe wird gegenwärtig systematisch sowohl historisch aufgearbeitet als auch angesichts umstrittener aktueller Praktiken – so z.B. die Medikation von jungen Menschen durch den Kinder- und Jugendpsychiater Winterhoff – in Bezug auf Verfahren in der Gegenwart problematisiert. Das Kinderrecht auf bestmögliche Gesundheitsversorgung scheint im multiprofessionellen Zusammenspiel von besonderer Herausforderung zu sein. So sind die Perspektiven von Sorgeberechtigten, Erziehungsberechtigten, Ärzt:innen sowie jungen Menschen selbst im Hinblick auf deren Wohl zusammenzuführen.

2. Was sind die Fragen, mit denen sich das Projekt beschäftigt?

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie medikamentöse Behandlungen junger Menschen in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe und Pflegefamilien praktiziert werden, welche Erfahrungen junge Menschen damit machen und wie transparente Verfahren etabliert werden können, die für die jungen Menschen nachvollziehbar sind und ihre Rechte verwirklichen. Diese Aufgabe stellt sich im Alltag der stationären Kinder- und Jugendhilfe mit ihren unterschiedlichen Akteur:innen in den jeweiligen Verantwortungsbereichen als besondere Herausforderung dar.

3. Wen adressieren wir im Projekt?

Im Mittelpunkt des Projektes stehen Akteur:innen, die am Verfahren und den Entscheidungen der Medikamentengabe bei Kindern und Jugendlichen, die in einer Wohngruppe oder Pflegefamilie (stationären Hilfe) leben, beteiligt sind. Somit adressieren wir die jungen Menschen mit ihren jeweiligen Sorgeberechtigten, Erziehungsberechtigten und Ärzt:innen, die in die Prozesse der Medikamentenvergabe involviert sind.
Im Zentrum stehen junge Menschen, die in einer Wohngruppe oder Pflegefamilie leben und Medikamente jeglicher Art nehmen/genommen haben (oder sich auch bewusst dagegen entschieden haben). Beispielsweise ist aus der Forschung bekannt, dass junge Menschen in stationärer Hilfe stärker psychisch belastet sind als Gleichaltrige. Dementsprechend sind Fragen von Psychopharmaka häufig relevant, wir möchten aber bewusst auch andere Medikamente und damit verbundene Fragestellungen in den Blick nehmen. Chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Sinne von Einrichtungen und Pflegefamilien für sonderpädagogischen Pflegebedarf finden im Rahmen des Projekts keine Berücksichtigung.

4. Was sind Ablauf und Ziel des Projektes?

Auf Grundlage einer Dokumentenanalyse sowie Interviews mit Sorgeberechtigten (Eltern und Vormund:innen), Erziehungsberechtigten (Betreuer:innen und Pflegeeltern), Ärzt:innen und jungen Menschen selbst wird das Ziel verfolgt, sichtbar zu machen, wie Verfahren der Medikamentenvergabe in der stationären Kinder- und Jugendhilfe organisiert sind, wer bei der Entscheidung involviert ist und wie die Rechte von Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden (können).
Das Projekt zielt darauf ab transferfähige Qualitätsstandards für die alltägliche Verfahrenspraxis zu entwickeln, die in der multiprofessionellen Praxis der Medikation junger Menschen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe handlungsleitend sein können. Diese Qualitätsstandards werden so kinder- und jugendgerecht und in einfacher Sprache aufbereitet, dass sie den jungen Menschen unmittelbar in Einrichtungen und Pflegefamilien zugänglich werden. Das Wissen soll zudem in zwei digitalen Fortbildungen an die beteiligten Fachkräfte weitergegeben werden.

5. Wie können Sie das Projekt unterstützen?

6. Downloads und Kontakt

Downlods:

Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: mediju@vormundschaft.net.

Auf Ihre Kontaktaufnahme freuen sich
Dr. Katharina Mangold und Ruth Seyboldt (Referentinnen im Projekt) sowie
Frshta Mahmoudi und Michelle Paulitz (studentische Mitarbeiterinnen)

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