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Infobrief Nr. 11 · Dezember 2022

Liebe Kolleg:innen,

wir hoffen sehr, dass Sie nach zwei Corona-Jahren, die vor allem das Zusammensein stark einschränkten, dieses Jahr Weihnachten wieder mit Ihrer Familie und Ihren Freund:innen uneingeschränkt genießen können. Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten, einen guten Start ins neue Jahr und verabschieden uns in die Winterpause mit dem Poetry Slam „Vor dem Mund schafft sich das Herz Gehör!“, der deutlich macht, wie wichtig es ist, nicht nur zu Weihnachten geliebte Menschen um sich zu haben. Die Koordinierungsstelle des Bundesforums ist zwischen den Jahren geschlossen und wieder ab der 2. Januarwoche erreichbar. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Ihrer und der Unterstützung vieler Fachorganisationen nächstes Jahr an weiteren spannenden Projekten arbeiten können und würden uns freuen, wenn wir uns auf einer unserer Fachveranstaltungen wiedersehen.

Ihr Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft,
Henriette Katzenstein, Robin Loh, Ruth Seyboldt, Nadja Wrede und Cristina Sempertegui

Inhaltsverzeichnis

  • Podcast der FamRZ zur Reform des Vormundschaftsrechts
  • Fortbildungsreihe zur Förderung ehrenamtlicher Vormundschaft
  • Interview mit Dr. Miriam Fritsche: „Ehrenamtliche Vormundschaften werden sich zukünftig kaum noch ignorieren lassen.“
  • 25 Jahre akinda – Berliner Netzwerk Einzelvormundschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete
  • Landesjugendhilfeausschuss in Hessen verabschiedet neue Richtlinien zur Übernahme von Vereinsvormundschaften
  • Stellungnahme „Unterbringungssituation von umF wird immer prekärer: Fachkräfte und Jugendliche dürfen nicht alleine gelassen werden!“
  • Gründung eines bundesweiten Netzwerks von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend
  • Rechtliche Informationen und Literaturhinweise
  • Publikationen zur ehrenamtlichen Vormundschaft
  • Tagungen und sonstige Veranstaltungen

Podcast der FamRZ zur Reform des Vormundschaftsrechts

Die Fachzeitschrift FamRZ, die zentrale Publikation für Familienrechtler:innen, hat einen podcast Reform des Vormundschaftsrechts mit Gästen des Bundesforums veröffentlicht und schreibt dazu einleitend: „Minderjährige, deren Eltern nicht für sie sorgen können, erhalten eine Vormundin bzw. einen Vormund. Wieso es in dieser Situation keine Normalität geben kann, was für Kinder und Jugendliche einen ‚guten‘ Vormund ausmacht und wieso sie nicht ‚das Mündel‘ sein wollen, darüber reden wir in der neuen Folge von familiensachen mit unseren Gästen vom Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft: der Diplom-Psychologin Henriette Katzenstein und Robin Loh, der selbst in einer Pflegefamilie und in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe aufgewachsen ist. Anlass für die Podcast-Folge ist die große Reform des Vormundschaftsrechts, die am 1.1.2023 in Kraft tritt. Ihr übergeordnetes Ziel ist, die subjektiven Rechte der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu stärken. Wir wollen wissen: Ist das gelungen? Wie stärkt man das Ehrenamt in der Praxis? Bekommen nun die Jugendämter noch mehr Arbeit? Außerdem erfahren wir, wie junge Menschen die Reform sehen und was sich unsere Gäste für die Zukunft der Vormundschaft wünschen.“ Hören Sie selbst!

Fortbildungsreihe zur Förderung ehrenamtlicher Vormundschaft

Die Förderung der ehrenamtlichen Vormundschaft ist ein zentrales Ziel der Vormundschaftsrechtsreform. Eine Reihe von Neuerungen und Änderungen rücken die ehrenamtlichen Vormund*innen deutlicher als bisher in den Fokus und werden sich unmittelbar auf die Arbeit von Jugendämtern auswirken. Vor diesem Hintergrund sind Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, die verschiedene Jugendämter bereits vor der Reform gesammelt haben, von großem Interesse. In der Fortbildungsreihe werden ausgewählte Praxiserfahrungen aus Jugendämtern in der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen vorgestellt und besprochen, wie sie angewendet werden können. Referentin ist Dr. Miriam Fritsche (Vorstandsmitglied im Bundesforum), die auch die aktuell erschienene Orientierungshilfe Jugendamt und ehrenamtliche Vormundschaft – Förderung und Kooperation verfasst hat.

Die Fortbildungsreihe besteht aus drei Online-Seminaren, in denen jeweils unterschiedliche thematische Akzente gesetzt werden. Für einen vergünstigten Teilnahmebeitrag können Sie sich hier für alle drei Online-Seminare anmelden.

Akquise und Eignungsüberprüfung interessierter Ehrenamtlicher
Freitag, 27.01.2023
Wie kann das Jugendamt interessierte Ehrenamtliche finden und gewinnen? Was ist bei der Prüfung der Eignung Ehrenamtlicher zu beachten?

Schulung Ehrenamtlicher, Matching und Erstellen eines begründeten Vorschlags
Freitag, 03.02.2023
Wie sollte die vorbereitende Schulung Ehrenamtlicher konzipiert und umgesetzt werden? Wie ist eine optimale Passung zwischen jungem Menschen und ehrenamtlicher Person zu erreichen?

Beratung, Unterstützung und Beaufsichtigung ehrenamtlicher Vormund*innen
Freitag, 10.02.2023
Welche Ansatzpunkte für Beratung und Unterstützung ehrenamtlicher Vormund*innen haben sich in der Praxis bewährt? Wie kann die Beaufsichtigung ehrenamtlicher Vormund*innen umgesetzt werden?

Save the date!
Fachtagung "Jugendamt und ehrenamtliche Vormundschaft" (Arbeitstitel)
14.06.2023 in der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main
Neben den Fortbildungen wird im Juni eine Tagung zum Thema stattfinden, auf der bisherige Erfahrungen ausgetauscht und neuen Ideen diskutiert werden.

Interview mit Dr. Miriam Fritsche: „Ehrenamtliche Vormundschaften werden sich zukünftig kaum noch ignorieren lassen.“

Dr. Miriam Fritsche ist Mitglied im Vorstand des Bundesforums Vormundschaft und Pflegschaft und forscht seit mehreren Jahren zur ehrenamtlichen Vormundschaft. Erst kürzlich hat Sie für das Bundesforum eine Orientierungshilfe zur Förderung der ehrenamtlichen Vormundschaft veröffentlicht.

Bundesforum: Liebe Frau Dr. Fritsche, Sie forschen schon seit etlichen Jahren zur ehrenamtlichen Vormundschaft. Würden Sie sagen, dass sich die Haltung zur ehrenamtlichen Vormundschaft in den letzten Jahren verändert hat? Fritsche: Ja, allmählich steigt die Bereitschaft, sich mit dem Thema zu beschäftigen, wobei Fachkräfte unterschiedliche Haltungen einnehmen: Die „Neugierigen“ stehen ehrenamtlichen Vormundschaften aufgeschlossen gegenüber. „Gestalter*innen“ streben die Einbindung Ehrenamtlicher in fachlich-professionelle Standards an, um auch in dieser Vormundschaftsform Qualität zu gewährleisten. „Legalist*innen“ leiten aus der gesetzlichen Vorrangstellung eine Handlungsverpflichtung ab. „Verunsicherte“ nehmen diffuse Positionen ein und schwanken zwischen Befürwortung, ablehnenden Hauslinien und häufig porösen Wissensbeständen. „Skeptiker*innen“ wiederum haben generelle Vorbehalte und begründen diese oft mit konflikthaft verlaufenen Einzelfällen. In Jugendämtern bzw. Teams sind meist mehrere Haltungen vertreten. Je nach lokalen Schwerpunkten und vorhandener Ehrenamtskultur werden ehrenamtliche Vormundschaften dann eher gefördert oder eher gebremst. Dass seit einiger Zeit ein steigendes Interesse zu beobachten ist, liegt sicherlich auch an der zum 1. Januar 2023 in Kraft tretenden Vormundschaftsrechtsreform und ihrer Aufwertung des Ehrenamts. Ehrenamtliche Vormundschaften werden sich künftig kaum noch ignorieren lassen.

Bundesforum: Sie haben für das Bundesforum eine Orientierungshilfe zur Förderung ehrenamtlicher Vormundschaft geschrieben. Was würden Sie Jugendämtern empfehlen, die noch ganz am Anfang stehen? Wie und wo würden Sie das Thema anpacken? Fritsche: Ich möchte zwei Punkte hervorheben: 1.) Ehrenamtliche Vormund*innen stellen eine heterogene Gruppe dar: Neben bürgerschaftlich bzw. sozial Engagierten können auch Pflegeeltern, nahestehende Familienangehörige oder Vertrauenspersonen eine ehrenamtliche Vormundschaft übernehmen. Ein wichtiger Unterschied ist, ob die interessierten Personen bereits in einer Beziehung zum jungen Menschen stehen. Jugendämter sollten sich klar darüber werden, wie sie mit diesen Gruppen arbeiten wollen. 2.) Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Es gibt „Leuchtturmprojekte“, in denen – teilweise bereits seit Jahren – Ehrenamtliche gezielt und gut einbezogen werden. Die strukturierte Arbeit umfasst hier mehrere Bereiche: Gewinnung, Schulung/Vorbereitung, Eignungsprüfung, Beratung und Unterstützung sowie Beaufsichtigung Ehrenamtlicher. All dies muss mitgedacht werden. Die Orientierungshilfe bietet dafür einen Einstieg.

Bundesforum: Welche weiteren Aspekte sind aus Ihrer Sicht wichtig? Fritsche: Das neue Vormundschaftsgesetz macht an mehreren Stellen deutlich, dass ehrenamtliche Vormundschaften nicht mehr nur „nice to have“ sind, sondern ein wichtiger Baustein in der Entwicklung bester Lösungen im Interesse der jungen Menschen sind. Für die Ausgestaltung dieses Bausteins ist es wichtig, dass Jugendämter sich gezielt mit Eignungskriterien und Verfahren zur Eignungsfeststellung beschäftigen sowie proaktiv Konzepte für die Wahrnehmung der Pflichtaufgaben „Beratung/Unterstützung“ und „Beaufsichtigung“ von Vormund*innen entwickeln. Die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen läuft nicht nebenbei, sondern benötigt Ressourcen (Arbeitszeit, Ausstattung, fachliche Expertise, praktisches Erfahrungswissen und grundsätzlich eine konstruktive Motivation). Und sie ist auf Kooperation angewiesen – im Team, zwischen den beteiligten Fachdiensten, aber auch mit Blick auf Externe. Durch das neue Vormundschaftsgesetz nehmen die Anforderungen an Kooperation zu: Beispiele sind die Mitwirkung bei der Auswahl jener Person, die am besten zur Führung der Vormundschaft für ein bestimmtes Kind geeignet ist, und die neu eingeführte Begründungspflicht des Jugendamts.

25 Jahre akinda – Berliner Netzwerk Einzelvormundschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete

Mit einer großen Feier am 25. November im Haus der Demokratie und Menschenrechte beging akinda sein 25-jähriges Jubiläum. Seit 1997 berät, vermittelt und begleitet akinda unter dem Dach von XENION - Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e. V. engagierte Berliner:innen, die ehrenamtlich die Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete übernehmen. Über 1.000 Vormundschaften konnten so begleitet werden.

„Es war und ist immer wieder beeindruckend zu sehen, mit welcher Energie und welcher Empathie Einzelvormund:innen mit einem jungen Menschen eine verbindliche und langfristige Beziehung eingehen, die oftmals weit über die Zeit der Vormundschaft hinausreicht.“, resümiert Claudia Schippel, Mitbegründerin und Projektmitarbeiterin von akinda.

Neben Rap aus dem XENION-Rap-Projekt und der Vorstellung des neuen akinda-Erklärfilms für Jugendliche zur ehrenamtlichen Vormundschaft gab es als weiteren Höhepunkt die Präsentation der neuen akinda-Broschüre "Begegnungen- Ehrenamtliche erzählen von ihren Vormundschaften für junge Geflüchtete". Die Broschüre beinhaltet 10 Begegnungen und Erfahrungen, die ehrenamtliche Vormund:innen gemacht haben und die ihnen tiefe Einblicke in zuvor fremde Lebenswelten eröffnet haben. Die Geschichten zeigen, dass ehrenamtliches Engagement für junge Geflüchtete viel bewirken kann und machen deutlich, welche Herausforderungen dieses anspruchsvolle Ehrenamt mit sich bringt. akinda sendet allen Interessierten die Broschüre gerne kostenlos zu. Bestellungen an: akinda@xenion.org.

Landesjugendhilfeausschuss in Hessen verabschiedet neue Richtlinien zur Übernahme von Vereinsvormundschaften

In seiner Sitzung vom 28.11.2022 verabschiedete der Landesjugendhilfeausschuss in Hessen die neuen Richtlinien zur Erteilung der Anerkennung zur Übernahme von Vereinsvormundschaften nach § 54 SGB VIII i. V. m. § 1791a BGB. Die neuen Richtlinien treten zeitgleich mit der Vormundschaftsrechtsreform am 01.01.2023 in Kraft. Neben den Eignungsvoraussetzungen eines Vormundschaftsvereins und den persönlichen Eignungsvoraussetzungen eines Vereinsvormunds wird auch das Kindesinteresse deutlich hervorgehoben. So braucht es zum Beispiel für die Betriebserlaubnis ein Konzept zum Schutz der Rechte und Interessen der Kinder und Jugendlichen sowie des Schutzes vor Gewalt und ein Konzept zur Qualitätsentwicklung, das den Kooperationsgedanken stärkt in dem es beschreibt, wie Beteiligung von Minderjährigen, die Kooperation mit anderen Fachkräften und die Zusammenarbeit mit Eltern zu gestalten sind.

Das Bundesforum möchte solche und ähnliche Hinweise gerne bündeln und zur Verfügung stellen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf ähnliche Richtlinien, Konzepte o. ä. aus Ihren Bundesländern hinweisen, in dem Sie eine E-Mail an info@vormundschaft.net schreiben.

Stellungnahme „Unterbringungssituation von umF wird immer prekärer: Fachkräfte und Jugendliche dürfen nicht alleine gelassen werden!“

Der Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF), die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) und terre des hommes haben eine Stellungnahme zur prekären Unterbringungssituation von unbegleiteten Minderjährigen veröffentlicht und bitten um Mitunterzeichnung. In ihrer Stellungnahme fordern sie, dass junge Menschen mit Fluchterfahrung wie alle Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen gemäß den Vorschriften und Angeboten des SGB VIII untergebracht werden und bei fehlenden Fachkräften Konzepte und Finanzierungsmöglichkeiten durch freie und öffentliche Träger entwickelten werden müssen, die den Schutz der Minderjährigen weiterhin garantieren. Zudem sollten Gelder u. a. zur Förderung von Projekten ehrenamtlicher Vormundschaft zur Verfügung gestellt werden. Weitere Forderungen können Sie der Stellungnahme entnehmen, die Sie sowohl als Organisation als auch als Einzelperson mit unterzeichnen können.

Gründung eines bundesweiten Netzwerks von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend

Das bundesweite Netzwerks aus-unserer-sicht ist ein Zusammenschluss von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend, das sich gerade in der Gründungsphase befindet. Ziel der Netzwerkgründung ist es, die Partizipation einer Vielzahl und Vielfalt von Betroffenen in politischen und institutionellen Strukturen, in Aufarbeitung und Forschung zu ermöglichen und zu stärken. Die Beteiligung von Betroffenen in allen gesellschaftlichen Bereichen trägt zu einem gesellschaftlichen Wandel und zu einer Kultur des Hinsehens und Handelns bei. Als ein unabhängiger Verein soll das Netzwerk mit regelmäßigen Aktionen die Vernetzung und das Empowerment Betroffener fördern und weiterentwickeln. Dazu gehören bundesweite und internationale Kongresse, regionale Tagungen, Qualifizierungsmodule und kleinere Austauschformate.
Zur Entstehung des Netzwerkes ruft „aus-unserer-sicht“ ab dem 11.01.2023 zur Beteiligung am Gründungsprozess auf. Weitere Informationen können Sie dem Save the Date!-Flyer entnehmen. Zusätzlich gibt es einen Newsletter, der regelmäßig über die Aktivitäten des neuen Netzwerkes informiert.

Rechtliche Informationen und Literaturhinweise

Beiträge zur Vormundschaftsrechtsreform in den Fachzeitschriften NZFam und JAmt

Zuletzt erschienen sind in der Fachzeitschrift NZFam ein Beitrag von Werner Dürbeck zum vorläufigen Vormund (23/2022) und ein Beitrag von Edda Elmauer zur Vereinsvormundschaft nach der aktuellen Reform des Vormundschaftsrechts (24/2022).
Zudem kündigte das DIJuF In seinem Newsletter vom 14.12. die 12. Ausgabe der Fachzeitschrift JAmt an (siehe Inhaltsverzeichnis). In der letzten Ausgabe des Jahres finden sich u. a. zwei Beiträge von Ulrike Spitzlay zur organisatorischen Umsetzung der Vormundschaftsrechtsreform im Jugendamt der Stadt Köln und von Peter Hansbauer, Michael Maas und Markus Niebuhr zur Stärkung der ehrenamtlichen Vormundschaft durch die Vormundschaftsrechtsreform.

Praxisleitfaden zur Anwendung kindgerechter Kriterien für das familiengerichtliche Verfahren

Am 10. November haben das Bundesfamilienministerium und der Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen den gemeinsam entwickelten "Praxisleitfaden zur Anwendung kindgerechter Kriterien für das familiengerichtliche Verfahren" veröffentlicht. Der Praxisleitfaden kann auf der Publikationsseite des BMFSFJ kostenlos heruntergeladen und als Printversion bestellt werden.

Publikationen zur ehrenamtlichen Vormundschaft

Orientierungshilfe zur Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und ehrenamtlicher Vormundschaft

Die Entwicklung der Orientierungshilfe wurde aufwändig in einem Prozess mit einer Expert:innengruppe aus 14 Jugendämtern erarbeitet. Sie beschreibt detailliert Vorgehensweisen von Jugendämtern, die bereits eine Praxis der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen entwickelt haben, berücksichtigt dabei unterschiedliche Modelle und erörtert die damit verbundenen Fragen und Thematiken. Im Anhang finden sich einige von Jugendämtern bereits entwickelte Instrumente, bspw. ein Profil einer: ehrenamtlichen Vormund:in, eine Einverständniserklärung zum Einholen von Auskünften. Aufbauend auf der Orientierungshilfe werden in der Expert:innengruppe weitere Fragen besprochen, die noch nicht befriedigend geklärt sind, bspw. die Frage, wie die Beratung von Einzelvormund:innen dokumentiert werden soll und welche Unterstützung für ehrenamtliche Vormund:innen bei der Aktenführung und –aufbewahrung denkbar ist.

Die Orientierungshilfe wurde erstellt von Dr. Miriam Fritsche, Forscherin auf dem Gebiet der Vormundschaft und Mitglied des Vorstands des Bundesforums. Sie können die Orientierungshilfe für 10 Euro pro Exemplar zzgl. Versand über info@vormundschaft.net vorbestellen.

Begegnungen – Ehrenamtliche erzählen von ihren Vormundschaften für junge Geflüchtete

akinda – das Berliner Netzwerk Einzelvormundschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete hat aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens jetzt eine Broschüre veröffentlicht, in der 10 Begegnungen und Erfahrungen, die ehrenamtliche Vormund:innen gemacht haben, zusammengetragen werden. Die Geschichten zeigen, dass ehrenamtliches Engagement für junge Geflüchtete viel bewirken kann und machen deutlich, welche Herausforderungen dieses anspruchsvolle Ehrenamt mit sich bringt. Für die Ehrenamtlichen ergeben sich durch die Vormundschaften tiefe Einblicke in ihnen zuvor fremde Lebenswelten. Die Broschüre ist mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement gedruckt worden und kann kostenlos über akinda@xenion.org bestellt werden.

Ehrenamtliche Vormundschaften. Potenziale. Grenzen. Gestaltungsmöglichkeiten

Der von Michael Maas (AWO Niederrhein) herausgegebene Band basiert auf einer Forschung mit Studierenden und behandelt auf empirischer Grundlage Fragen zu Potenzialen, Grenzen und der Vormundschaft. Es möchte dazu beitragen, die Potenziale der ehrenamtlichen Vormundschaft voll auszuschöpfen, ohne deren Grenzen zu verkennen. Es erscheint voraussichtlich im Januar 2023 und kann im Beck online-Shop für 26,00 Euro bereits vorbestellt werden.

Tagungen und sonstige Veranstaltungen

Online-Einführung: Interaktionsbeobachtung als Mittel der Beteiligung kleiner Kinder

am 18.01.2022 von 10:00-12:00 Uhr und am 09.02.2022 von 14.00-16.00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Annabell Zwönitzer, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Kosten: 110 Euro bzw. 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online

Online-Seminarreihe: Jugendamt und ehrenamtliche Vormundschaft – Förderung und Kooperation

am 27.01.2023, 03.02.2023 und 10.02.2023 jeweils von 9:30-12:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Dr. Miriam Fritsche, Bundesforum
Kosten: 300 Euro bzw. 250 Euro für Mitglieder des Bundesforums; Die Online-Seminare können auch einzeln besucht werden (siehe unten).
Anmeldung: online

Online-Seminar: Jugendamt und ehrenamtliche Vormundschaft – Akquise und Eignungsprüfung interessierter Ehrenamtlicher

am 27.01.2023 von 9:30-12:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Dr. Miriam Fritsche, Bundesforum
Kosten: 110 bzw. 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online

Online-Seminar: Schulung Ehrenamtlicher, Matching und Erstellen eines begründeten Vorschlags

am 03.02.2023 von 9:30-12:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Dr. Miriam Fritsche, Bundesforum
Kosten: 110 bzw. 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online

Online-Seminar: Beratung, Unterstützung und Beaufsichtigung ehrenamtlicher Vormund:innen

am 10.02.2023 von 9:30-12:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Dr. Miriam Fritsche, Bundesforum
Kosten: 110 bzw. 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online

Save the date!

Fachtagung „Jugendamt und ehrenamtliche Vormundschaft“ (Arbeitstitel)

am 14.06.2023 in der Ev. Akademie in Frankfurt am Main
Veranstalter: Bundesforum
Auf dieser Fachtagung werden langjährige Praxiserfahrungen und neue Ideen zur Zusammenarbeit des Jugendamts und der Amtsvormundschaft mit ehrenamtlichen Vormund:innen ausgetauscht. In einem der nächsten Infobrief werden wir Sie über die Möglichkeit der Anmeldung informieren.

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