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Infobrief Nr. 1 · Januar 2022

Liebe Abonnent*innen,

wir hoffen, dass Sie einen fröhlichen Start ins neue Jahr hatten! Wie angekündigt, wiederholen wir in diesem Infobrief ausnahmsweise die Informationen, die wir kurz vor Jahresende verschickt haben, denn wir gehen davon aus, nicht jede*r hatte in den letzten Arbeitstagen Gelegenheit, unseren Infobrief zu öffnen.
Insbesondere informieren wir noch einmal zum Materialienband für die Praxis zur Vormundschaftsreform vom Bundesforum und dem DIJuF, dem Internetforum sowie den nächsten Veranstaltungen des Bundesforums. Zukünftig erscheint der Infobrief zehnmal jährlich in den Monaten Februar bis Juli und September bis Dezember.

Ihre Henriette Katzenstein, Dr. Nadja Wrede, Ruth Seyboldt und Robin Loh

Inhaltsverzeichnis

  • Fachtag zur Vormundschaftsreform vom 19.-20. Mai 2022
  • Fachveranstaltungen zur Ehrenamtlichen Vormundschaft
  • Materialienband für die Praxis zur Vormundschaftsreform bestellbar!
  • Internetforum des Bundesforums geht an den Start!
  • Impfentscheidungen: STIKO-Empfehlungen und Kindeswille entscheidend
  • Aktuelle Publikationen
  • Veranstaltungen des Bundesforums 2022
  • Sonstige Veranstaltungen mit Bezug zur Vormundschaft

Fachtagung zur Vormundschaftsreform vom 19.-20. Mai 2022

Die Fachtagung „Im Fokus der Vormundschaftsreform: Gemeinsame Verantwortung für starke Kinder und Jugendliche“ vom 19.-20. Mai 2022 in Berlin soll zugleich die erste Tagung des Bundesforums zur Vormundschaftsreform sein, die in Präsenz stattfindet! Wir hoffen sehr, dass die Coronalage dies im Mai erlaubt.

Ziel des Fachtages ist es, die Praxis auf die Vormundschaftsreform – die sich in ihren Zielen an vielen Punkten mit dem neuen SGB VIII trifft – vorzubereiten. Im Mittelpunkt der Reform werden die jungen Menschen gesehen. In vielfältigen Fachforen und dem Markt der guten Praxis wird Ihnen als Teilnehmer*innen die Möglichkeit gegeben, sich unter Praktiker*innen und Menschen aus der Fachpraxis auszutauschen und in Vorbereitung auf die Reform anhand guter Praxisbeispiele von und miteinander zu lernen.

Fachtagung in Präsenz zur Vormundschaftsreform
vom 19.05. bis 20.05.2022
Veranstalter: Bundesforum i. K. m. SFBB
Kosten: 180 Euro; 160 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online und Programm

Fachveranstaltungen zur ehrenamtlichen Vormundschaft

Durch die Reform des Vormundschaftsrechts wurde die Förderung der ehrenamtlichen Vormundschaft noch einmal besonders hervorgehoben, weshalb immer mehr Jugendämter und Vormundschaftsvereine kurz vor Inkrafttreten der Reform Konzepte und Strukturen zur Förderung ehrenamtlicher Vormundschaften entwickeln und aufbauen. Die folgenden zwei Veranstaltungen sind vor allem für Personen und Institutionen interessant, die sich gerade intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.

Save the date! Fachveranstaltung „Potenziale und Grenzen der ehrenamtlichen Vormundschaft“
am 01.04.2022 in Essen
Veranstalter: Universität Duisburg-Essen, AWO Bezirksverband Niederrhein e. V.
Kosten: kostenfrei
Anmeldung: online
Die Fachveranstaltung stellt die Ergebnisse eines multiperspektivisch angelegten Forschungsprojektes vor, welches in Kooperation mit dem Bundesforum Vormundschaften und weiteren Partner*innen durchgeführt wurde. Mit dem Forschungsprojekt liegen erstmals fundierte Erkenntnisse zu der Frage vor, in welchem Umfang, in welcher Qualität und nicht zuletzt unter welchen strukturellen Rahmenbedingungen ehrenamtliche Vormund*innen ihre Mündel – auch nach Erreichen der Volljährigkeit – tatsächlich begleiten und unterstützen. Die Veranstaltung möchte dazu beitragen, dass die spezifischen Potenziale der ehrenamtlichen Vormundschaft zukünftig in möglichst vielen Kommunen ausgeschöpft werden, ohne deren Grenzen zu verkennen.

Save the date! Digitaler Fachtag des Do it!-Netzwerks "Einzelvormundschaften für unbegleitete Geflüchtete – Chancen und Herausforderungen der neuen Vormundschaftsreform"
am 05.05.2022 von 10:00-17:00 Uhr
Veranstalter: Do it! Transfer Bund i. K. m. Bundesforum
Kosten: kostenlos
Anmeldung: In Kürze über die Seite des do it!-Netzwerks möglich. Nähere Informationen folgen in der Februar-Ausgabe des Infobriefes.
Das Netzwerk do it! Transfer Bund ist im Bereich ehrenamtlicher Vormundschaften für unbegleitete Minderjährige tätig. Der digitale Fachtag beschäftigt sich mit den Chancen und Herausforderungen durch die Vormundschaftsreform. Ein Fachvortrag benennt Änderungen der Reform, die die ehrenamtliche Vormundschaft betreffen. Sie werden die Möglichkeit haben, sich in Arbeitsgruppen mit Praktiker*innen zu den Themen der vorläufigen Inobhutnahme, der praktischen Auswirkungen der Vormundschaftsrechtsreform aus familiengerichtlicher Sicht sowie der nachhaltigen Gestaltung des Übergangs ins Erwachsenalter auszutauschen. Save the date! Flyer zum Download!

Materialienband für die Praxis zur Vormundschaftsreform bestellbar!

Endlich ist er da. Der unter dem Begriff „Handreichung“ angekündigte Materialienband für die Praxis zur Vormundschaftsreform kann ab Ende Januar in gedruckter Form gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro ausgeliefert werden. Herausgeber*innen sind das Bundesforum und das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF). Bestellungen bitte an info@vormundschaft.net.

Der umfassende Band enthält
  • eine Übersicht zu den Kernpunkten der Reform
  • ausführliche Hinweise für die Praxis zu Schwerpunkten der Reform
  • zwei Auffassungen zur Aufgabentrennung im Jugendamt (§ 55 SGB VIII n. F.)
  • den Nachdruck dreier Aufsätze aus der Zeitschrift JAmt zur Reform
  • die Synopse des Bundesforums zu den Änderungen des Vormundschaftsrechts im BGB n. F. und die Synopse des DIJuF zu den Änderungen SGB VIII n. F.

Internetforum des Bundesforums geht an den Start!

Das neue Internetforum unter dem Menüpunkt Forum auf der Website des Bundesforums lädt Vormund*innen, Fachkräfte der Sozialen Dienste und Hilfen zur Erziehung, Eltern, Pflegeeltern und junge Menschen dazu ein, sich über die Reformen des SGB VIII- und des Vormundschaftsrechts sowie alle mit der Arbeit verbundenen Praxisfragen auszutauschen.

Wir freuen uns über Beiträge und sind gespannt auf die Diskussionen.

Impfentscheidungen: STIKO-Empfehlungen und Kindeswille entscheidend

Nach mehreren obergerichtlichen Entscheidungen aus verschiedenen Bundesländern, die Auseinandersetzungen zwischen zwei sorgeberechtigten Elternteilen über die COVID-Impfung ihrer Kinder betrafen, kann als gesichert gelten, dass die Gerichte die STIKO-Empfehlung sowie den Kindeswillen als wesentliche Kriterien für eine kindeswohlgerechte Entscheidung über die Impfung werten (zuletzt etwa OLG Frankfurt a.M., 17.8.2021, 6 UF 120/21; OLG Celle vom 14.7.2021, 10 UF 245/20). Zu Impfentscheidungen liegt außerdem ein BGH-Beschluss (XII ZB 157/16, 3.5.2017) vor, der sich nicht auf die COVID-Impfung sondern auf Standardschutzimpfungen bezieht. Auch er hebt auf die STIKO-Empfehlungen ab.

Das Bundesforum wurde inzwischen mehrfach zu Situationen befragt, in denen ein*e Vormund*in die Impfung gegen COVID entgegen dem Willen der*des betroffenen Jugendlichen nicht erlauben wollte. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Jugendliche, die verstehen, um welche Fragen es bei der Impfung geht (Einsichtsfähigkeit), die in der Lage sind, Nutzen und mögliche Risiken der Impfung abzuwägen (Urteilsfähigkeit) und ihre Einsichten in eine Entscheidung einfließen zu lassen (Steuerungsfähigkeit), Entscheidungen über höchstpersönliche Angelegenheiten selbst treffen. Sie sind einwilligungsfähig. Es bedarf allerdings der Zustimmung des Personensorgeberechtigten zum Behandlungsvertrag, da die Minderjährigen nicht geschäftsfähig sind. Aus Sicht des Bundesforums ist es zwar richtig, die persönliche Meinung in das Gespräch mit der*des Jugendlichen einzubringen, sie darf aber nicht entgegen deren* Willen und entgegen Empfehlungen der STIKO zum entscheidungsleitenden Kriterium werden.

Aktuelle Publikationen

Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz
Das neue Handbuch, herausgegeben von Dr. Thomas Meysen, Katharina Lohse, Lydia Schönecker und Angela Smessaert, enthält alles, was zum Verständnis der Neuregelungen durch das KJSG notwendig ist. Verständlich geschrieben und auf einen Blick werden die Änderungen vorgestellt und in ihren Auswirkungen für die Praxis erläutert. Das Buch ist für 44 Euro im NOMOS Verlag erhältlich.

Dokumentation der Online-Tagung „Vormundschaften und Herkunftsfamilie“
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Vormundschaften und Herkunftsfamilie“ hat sich das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS) in Kooperation mit dem DIJuF, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V. (SkF) und dem Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. mit der Bedeutung der eigenen Familie für Jugendliche, die nicht mehr in dieser leben und aufwachsen, befasst. Im Rahmen der Online-Tagung wurden die zentralen Ergebnisse des gleichnamigen Projekts vorgestellt und ins Verhältnis gesetzt zur wissenschaftlichen Diskussion, zu den gesetzlichen Neuregelungen und zu den Auffassungen erfahrener Praktiker*innen aus dem Feld. Die Dokumentation der Online-Tagung findet Sie auf der Seite des DIJuF.

Veranstaltungen des Bundesforums 2022

Online-Seminar "Zusammenarbeit von Vormundschaften und Familiengerichten"
am 11.03.2021 16:00-18:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referent: RiOLG Andreas Hornung
Kosten: 80 Euro, 50 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online
RiOLG Andreas Hornung wird einen Vortrag zur Zusammenarbeit der Vormundschaft mit den Familiengerichten halten, - mit Akzent auf der Frage, wie diese nach der Reform gestaltet werden könnte. Zur anschließenden Diskussion wird auch Prof. Dr. Barbara Veit, Universität Göttingen und Vorsitzende der Kinderrechtekommission des Deutschen Familiengerichtstags anwesend sein.

Online-Seminar „Kinder und Jugendliche mit FASD“
am 17.03.2022 von 10:00-13:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Sabine Stein
Kosten: 110 Euro; 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online
Ziel dieses Seminars für Vormund*innen ist es, grundlegendes Wissen über FASD zu ver­mitteln, Verständnis für diese Behinderung zu entwickeln, Bedarfe zu erkennen, gelingende Systemübergänge zu erörtern, sowie sozialrechtliche Fragen überblicksartig zu erläutern.

Partizipation in der Vormundschaft
am 21.03.2022 von 9:00-12:00 Uhr
Veranstalter: SFBB i. K. m. Bundesforum
Format: Online-Zukunftswerkstatt
weitere Informationen: online
Mit den Teilnehmenden möchten wir uns mit Blick auf Beteiligung die Rolle des oder der Vormund*in im Helfersystem zu Beginn, während und am Ende einer Vormundschaft anschauen. Mithilfe der Methode der Zukunftswerkstatt nach Robert Jungk werden wir in drei Phasen Kritikpunkte sammeln, Visionen spinnen und praktische Ideen zur Umsetzung eigener Aufgaben erarbeiten. Zudem wird es zu Beginn einen fachlichen Input zur Bedeutung von Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung und in der Vormundschaft von Seiten der Organisator*innen geben. Und das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft stellt einige Praxishilfen zur Beteiligung vor.

Online-Seminar „Ergänzungspflegschaft im Strafverfahren“
am 26.04.2022 von 10:00-13:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referentin: Rechtsanwältin Petra Ladenburger
Kosten: 110 Euro; 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online
Das dreistündige Online-Seminar richtet sich an interessierte Ergänzungspfleger*innen, die für Strafverfahren bestellt werden, und sich hilfreiche Informationen wünschen zum Verfahrensablauf, den Beteiligten am Strafverfahren, den Rechten von Kindern und Jugendlichen und den eigenen Rechten und Pflichten als Ergänzungspfleger*innen im Strafverfahren.
Ein weiteres Online-Seminar zu diesem Thema findet am 23. Juni 2022 statt.

NRW-Vormundschaftstag "Reform trifft Praxis..."
vom 07.-09.06.2022
Veranstalter: LWL und LVR i. K. m. dem Überregionalen Arbeitskreis der Amtsvormünder in NRW und dem Bundesforum
Kosten: 194 Euro zzgl. Verpflegung
Anmeldung: online und Programm
Inhaltlicher Schwerpunkt des 4. NRW-Vormundschaftstages werden die neuen gesetzlichen Regelungen im BGB, SGB VIII und FamFG. sein, die durch die Reform des Vormundschaftsrechts zum 01.01.2023 in Kraft treten und die die Jugendämter, Vereine, Vormund*innen sowie Fachkräfte in- und externer Fachdienste vor etliche neue Herausforderungen stellen werden.

Online-Seminar „Jugendstrafverfahren“
am 16.08.2022 von 10:00-13:00 Uhr
Veranstalter: Bundesforum
Referent: Jens Buck, Richter am Amtsgericht Hannover
Kosten: 110 Euro; 90 Euro für Mitglieder des Bundesforums
Anmeldung: online
Vormund*innen sind häufig damit konfrontiert, dass Jugendliche mit dem Gesetz in Konflikt geraten und gegen sie ermittelt wird. Zum Thema, wie ein Jugendstrafverfahren abläuft, welche Rechte und Pflichten Personensorgeberechtigte dabei haben und in welchem Verhältnis sie zur Jugendgerichtshilfe stehen, bietet das Bundesforum ein Online-Seminar an.
Ein weiteres Online-Seminar zu diesem Thema findet am 8. November 2022 statt.

Sonstige Veranstaltungen mit Bezug zur Vormundschaft

    Kindergeld für Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit
    am 10.02.2022 von 10:00-14:00 Uhr
    Veranstalter: BumF
    Format: Online-Seminar
    weitere Informationen: online
    Das Online-Seminar des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) gibt einen Überblick und Hilfestellungen, wie Ansprüche auf Kindergeld für Menschen junge Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit geltend gemacht werden können.

    Berlin-Brandenburger Fachgespräch zur Vormundschaftsreform
    am 11.02.2022 von 9:00-12:30 Uhr
    Veranstalter: SFBB
    Format: Online-Fachgespräch
    weitere Informationen: online
    In dem Fachgespräch werden Henriette Katzenstein (Bundesforum) und Prof. Dr. Wolfgang Schröer (Universität Hildesheim) einen Einblick in die Vormundschaftsreform geben und insbesondere auf die Stärkung der Subjektstellung des Kindes und die Notwendigkeit der Beteiligung in der Vormundschaft eingehen. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des SFBB.

    Fachtag "Störenfriede oder Mitstreiter? Zur Bedeutung von Ombudschaft für die Jugendhilfe"
    am 29.04.2022 von 9:30-16:00 Uhr in Berlin
    Veranstalter: Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e. V.
    Format: Präsentveranstaltung
    Kosten: 90 Euro (70 Euro ermäßigt)
    Anmeldung: online
    Wer wendet sich mit welchen Anliegen an Ombudsstellen und was kann hieraus für die Kinder- und Jugendhilfe abgeleitet werden? Neben langjährigen Praxiserfahrungen können nun erstmalig bundesweit einheitliche Zahlen Aufschluss zu diesen Fragen liefern, die im Zuge einer umfangreichen statistischen Erhebung der Ombudsstellen des Bundesnetzwerks Ombudschaft gewonnen wurden. Prof. Dr. Ulrike Urban-Stahl wird erste Erkenntnisse vorstellen und fachlich einordnen.
    Des Weiteren werden in einer Podiumsdiskussion und in Fachforen denkbare Varianten, ombudschaftliche Strukturen bedarfsgerecht entsprechend des § 9a umzusetzen, aus juristischer und pädagogischer Perspektive ausgelotet.
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