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Infobrief Nr. 6 · Juni 2021
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Sehr geehrte*r reader reader
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Der Juni-Infobrief erscheint mit etwas Verspätung. Das wird auch für den nächsten Infobrief gelten, der die Monate Juli und August abdecken wird.
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Inhaltsverzeichnis
- Video „Dein Vormund ist an deiner Seite!“
- Information des RKI zu COVID-Impfungen von Kindern und Jugendlichen
- Projekt zur SGB VIII- und Vormundschaftsreform
- Auftragsklärung zwischen Vormund*innen und Einrichtungen
- Online-Seminar: Kinder und Jugendliche mit FASD
- IGFH-Fachveranstaltungen zum KJSG
- Aktuelle Publikationen
- Tagungshinweise und sonstige Veranstaltungen
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Video "Dein Vormund ist an deiner Seite!"
Gemeinsam mit Vormund*innen und jungen Menschen hat das Bundesforum ein Video erstellt, um Jugendlichen die Bedeutung einer Vormundschaft näher zu bringen. In dem Video Dein Vormund ist an deiner Seite! zeigen die beteiligten jungen Menschen und Fachkräfte, welche besonderen Erlebnisse sie mit ihren Vormundschaften verbinden und wie diese gestaltet sein sollten. Deutlich wird, dass insbesondere für die jungen Menschen Zeit mit dem*der eigenen Vormund*in wichtig ist und Beziehung Voraussetzung für Vertrauen ist.
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Das Video kann nicht alle Erfahrungen und Bedeutsamkeiten einer Vormundschaft darstellen, bietet aber einen beispielhaften Einblick, was junge Menschen und Fachkräfte sich unter einer gelingenden Vormundschaft vorstellen. Es kann beispielsweise beim ersten Kontakt mit dem jungen Menschen gezeigt werden, um ins Gespräch zu kommen oder aber auch anderen Fachkräften gezeigt werden, um die Kontaktgestaltung mit den jungen Menschen neu zu denken.
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Information des RKI zu COVID-Impfungen von Kindern und Jugendlichen
Im Infoblatt "COVID-19-Impfung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Infoblatt für Kinder- und Jugendärzt:innen und Eltern“ werden Vormund*innen zwar nicht erwähnt, sind aber eine wichtige Zielgruppe. Es bietet kompakte Informationen rund um die COVID-Impfung für Kinder und Jugendliche, die allerdings weiterhin umstritten ist. Die STIKO empfiehlt die Impfung derzeit nur für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen ab 12 Jahren, für die das Risiko einer COVID-Infektion hoch ist. Eine weitere Problematik kann auftauchen, wenn Kinder und Jugendliche mit Erwachsenen zusammenleben, die nicht geimpft werden können und zugleich ein hohes Risiko haben. In diesen Fällen ist für die Erziehungspersonen eine schnelle Entscheidung wichtig. Zu bedenken ist allerdings auch, inwiefern ein Kind oder Jugendliche*r selbst einwilligungsfähig ist. Für eine entwicklungsgerechte Aufklärung und Beteiligung zu sorgen, ist vormundschaftliche Aufgabe. Zu den derzeit zugelassenen Impfstoffen werden in absehbarer Zeit proteinbasierte Impfstoffe dazukommen, mit denen für andere Erkrankungen beispielsweise die Grippe mehr Erfahrungen vorliegen. Es wird zur Zeit diskutiert, ob sie geeigneter sind für die Impfung von Kindern und Jugendlichen.
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Projekt zur SGB VIII- und Vormundschaftsreform
Das Magdeburger Jugendamt hat ein interessantes Projekt gestartet, in dem die verschiedenen Dienste im Jugendamt schon jetzt die anstehenden Reformen in verschiedenen Workshops gemeinsam bearbeiten. Das Vorgehen wurde im Jugendhilfeausschuss in einer Präsentation vorgestellt und umschließt die SGB VIII-Reform (ganz überwiegend in Kraft getreten), die Vormundschaftsreform (in Kraft ab 01.01.2023) und das Adoptionshilfegesetz (in Kraft getreten).
SGB VIII und Vormundschaftsreform – hat denn das was miteinander zu tun? Aber ja! Die SGB VIII-Reform fordert Beteiligung von Kindern und Eltern stärker zu verankern. Die Vormundschaftsreform spricht den Kindern oder Jugendlichen ein explizites Recht auf Beteiligung zu. Und die Vormund*innen sollen die Beziehung des Kindes/Jugendlichen zu den Eltern berücksichtigen – ab 1.1.2023 auch ein explizites Gebot. Die SGB VIII-Reform strebt die Verbesserung der Balance zwischen elterlichen Rechtsansprüchen und Bedeutung der familiären Einbindung eines Kindes/Jugendlichen in seine Pflegefamilie an. Die Vormundschaftsreform fordert Vormund*innen auf, enger mit den Pflegeeltern zu kooperieren.
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Daher macht ein koordiniertes Vorgehen im Jugendamt ausgesprochen Sinn. Vielleicht gibt es ja bereits ähnliche Beispiele – das Bundesforum veröffentlicht gerne weitere Informationen.
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Auftragsklärung zwischen Vormund*innen und Einrichtungen
Zwischen Einrichtungen und Vormund*innen gibt es viele Themen und im individuellen Fall viele Fragen zu klären. Sinnvollerweise kann eine Klärung der gegenseitigen Erwartungen schon zu Beginn der Zusammenarbeit vorgenommen werden und nicht erst dann, wenn es zu Missverständnissen oder Unstimmigkeiten kommt.
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Die Stiftung Overdyck in Bochum hat einen interessanten Bogen entwickelt, der dazu dienen soll, miteinander ins Gespräch zu kommen.
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Bisher sind dem Bundesforum keine weiteren Beispiele für ein solches Vorgehen bekannt. Wir werden das Thema aber weiter beobachten, auch vor dem Hintergrund der Veränderungen durch die SGB VIII-Reform. In der SGB VIII-Reform sind bpw. Neuerungen vorgesehen, die eine gewisse Zusammenarbeit zwischen Heimaufsicht und Vormundschaft bei Überprüfungen verlangen: Die Fachkräfte der zuständigen Behörde sind künftig berechtigt, Gespräche mit Kindern oder Jugendlichen in der Einrichtung zu führen, haben dazu aber das Einverständnis der Personensorgeberechtigten – Eltern und Vormund*in - einzuholen und diesen die Teilnahme am Gespräch zu ermöglichen.
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Online-Seminar: Kinder und Jugendliche mit FASD
Das Bundesforum nimmt ein Seminar zu FASD neu in sein Angebot auf, am 18. November von 10:00 bis 13:00 Uhr.
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Ziel dieses Seminars für Vormund*innen ist es, grundlegendes Wissen über FASD zu vermitteln, Verständnis für diese Behinderung zu entwickeln, Bedarfe zu erkennen, gelingende Systemübergänge zu erörtern, sowie sozialrechtliche Fragen überblicksartig zu erläutern. Denn eine gelingende Vormundschaft eines jungen Menschen mit FASD setzt Verständnis voraus in die hohen Anforderungen, die Erziehung und Begleitung eines jungen Menschen mit FASD an Bezugspersonen, Familien, Einrichtungen und Hilfesystem stellen. Auch die Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligung der jungen Menschen sind zu bedenken. Die, durch den Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ausgelöste, oft nach außen hin „unsichtbare“ Behinderung, ist insbesondere geprägt durch die Störung der Exekutivfunktionen, was weitreichende Folgen für Entwicklung, Verhalten, Wahrnehmung, soziale Interaktion und Lernen hat. Es kommt zu Verhaltens-auffälligkeiten, mangelnder Impulskontrolle, eingeschränktem Bewusstsein für Regeln und sozialem Miteinander, Vergesslichkeit und Schwierigkeiten bei der Integration in Gruppen. Die Hirnschädigung führt dazu, dass es an Einsicht mangelt, es schnell zu Überforderungssituationen kommt, die Fähigkeit fehlt, Handlungsketten zu verstehen sowie perspektivische Lerneffekte zu erzielen.
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Kosten: 85 Euro, 70 Euro für Mitglieder des Bundesforums.
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Referentin: Sabine Stein, Ergotherapeutin, Marte Meo Therapeutin, Erziehungsstelle eines Jungen mit FASD. Frau Stein ist Mitarbeiterin im FASD Fachzentrum Köln, dort leitet und gestaltet trägerübergreifende Arbeitskreise zum Thema "FASD" für Pflege- und Adoptiveltern, ist beratend tätig und entwickelt pädagogisch-therapeutische Handlungskonzepte zu FASD.
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IGFH-Fachveranstaltungen zum KJSG
Das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft führte in den letzten zwei Monaten zwei gut besuchte Online-Veranstaltungen zur SGB VIII-Reform für Vormund*innen durch. Wer leider nicht teilnehmen konnte oder sich zu einzelnen Themenbereichen weiterführende Informationen wünscht, kann bspw. auch an den IGFH-Fachveranstaltungen zum KJSG teilnehmen, die einzelne Themen vertiefen. Die IGFH bietet Fortbildungen zu folgenden Themen an:
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- Einrichtungsbegriff und Betriebserlaubnisverfahren nach dem KJSG
- Übergänge für junge Volljährige gestalten
- Das Recht auf Selbstvertretung in Einrichtungen (§ 4a) verwirklichen
- SGB VIII-Reform und die Pflegekinderhilfe
- Ombudschaft – ein neues Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe
- Schutzkonzepte in der Pflegekinderhilfe konzipieren und etablieren
- Schutzkonzepte in Einrichtungen der Erziehungshilfen konzipieren und etablieren
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Aktuelle Publikationen
Forschung zur Pflegeelternvormundschaft
Junge Menschen mit Fluchtgeschichte in den Hilfen zur Erziehung
Eine Expertise mit Praxishinweisen von Hannah Bonewitz, Anika Metzdorf und Rebecca Schmolke (ism)
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DKHW-Kinderreport 2021: Mediensucht und exzessive Mediennutzung im Spannungsfeld von gesundem Aufwachsen und medialer Teilhabe von Kindern
Mit der anhaltenden Corona-Pandemie haben Medien weiter an Bedeutung gewonnen. Im aktuellen Kinderreport kommen junge Menschen selbst zu Wort und schätzen ihre eigene Mediennutzung ein.
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Besonders zu empfehlen ist die Seite Schau Hin!, die hilfreiche Informationen für Eltern und Personensorgeberechtigte vorhält. Die aktuelle Kampagne Medien lieber miteinander bietet hilfreiche Informationen zur Nutzung von Medien durch Kleinkinder (0-6 Jahren) und wie Sorgeberechtigte ihnen einen gesunden Umgang mit Medien nahebringen können.
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Positionspapier des Kinder- und Jugendhilfe Landesrats Brandenburg zur Bereitstellung digitaler Medien
In seinem Positionspapier weist der Kinder- und Jugendhilfe Landesrat darauf hin, dass die technische Ausstattung in Einrichtungen oft noch unzureichend ist und es bei vielen Fachkräften ein hohes Misstrauen und strenge Regelungen in Hinblick auf die Mediennutzung der Jugendlichen gibt. Sie wünschen sich vor allem auch mehr Medienkompetenz von ihren Bezugspersonen und den Fachkräften mit denen sie zu tun haben.
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Tagungshinweise und sonstige Veranstaltungen
Direkt zum Thema Vormundschaft:
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01. September 2021 von 9:00-16:15 Uhr, online
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Veranstalter: Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg
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Zielgruppe: Vormund*innen aus Berlin und Brandenburg
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15. September 2021 von 10:00-13:00 Uhr, online
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Veranstalter: Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft
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Referentin: Gila Schindler, Sozialarbeiterin und Rechtsanwältin für Sozialrecht
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12. Oktober 2021 von 10:00-13:00 Uhr, online
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Veranstalter: Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft
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Referent: Jens Buck, Richter am Amtsgericht Hannover
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Weitere Themen mit Relevanz für Vormundschaft und Kooperationspartner:
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16.-17. September 2021, online
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Veranstalter: OUTLAW.die Stiftung
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Veranstalter: Projekt Inklusion jetzt!
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